Hakennasennattern und ihre Genetik

In der Schlangengenetik sind folgende Begriffe wichtig: Rezessiv, Co-Dominat und Dominant.

Jedes Chromosom besteht aus zwei Allelen. Dem Nachwuchs wird jeweils ein Allel von der Mutter und ein Allel des Vaters vererbt.

Rezessive Gene

Um rezessive Gene visuell sehen zu können müssen beide Allele das rezessive Gen enthalten. Beispiel: Albino ist ein rezessives Gen. Wenn man ein normale “Wildtype” Hakennasennatter mit einer Albino Natter paart, bekommt der Nachwuchs ein normales und ein albino Allel und ist damit wird damit zu “Wildtype” Babys het. für Albino (dazu später mehr). Wenn jedoch beide Eltern das Albino Gen in sich tragen und beide vererbten Allele Albino Gene sind, gibt es Albino Nachwuchs.

Dominante Gene

Dominante Gene hingegen können über nur ein Allel weiter vererbt werden. Das bedeutet, dass visuell sichtbar ist, welche Genetik das Tier hat. Z.B. Man paart eine “Wildtype” Hakennasennatter mit einer Pastel-Natter (pastel ist ein dominantes Gen), dann übernehmen alle Babys ein normales und ein pastel Allel und sind damit Pastel Hakennasennattern.

Co-Dominante Gene

Co-Dominant Gene können zusätzlich zu Dominanten oder rezessiven Genen vorkommen. Eine Hakennasennatter kann z.B. also Albino sein und trotzdem das Co-Dominante Gen in sich tragen und visuell zeigen. Eine bekannte Co-Dominante Genmutation in Hakennasennattern ist die Reduzierung der Farbzeichnungen.  In der einfach Varianten, wenn nur ein Allel mit der Mutation vorhanden ist, nennt man diese Form “Anaconda” oder nur “Conda”. Bei der zweifachen Form, bei der beider Allele die “Conda” Mutation in sich tragen, spricht man von einer “Superanaconda” oder “Superconda”. Beispiel: Man kreuze eine “Wildtype” Hakennasennatter ohne “Conda”-Gene mit einer “Wildtype-Superconda”, die beide mutierten Gene hat, dann wird dem Nachwuchs jeweils ein normales und ein mutiertes Gen weitergegeben und es kommt zum “Conda”-Farbverlauf.

Heterozygot und Homozygot

Heterozygot und Homozygot: Diese Begriffe werden für rezessive Gene genutzt um ihr vorhanden sein im jeweiligen Tier zu benennen. Wenn ein Tier zwei rezessive Allele eines rezessiven Gens in sich trennt ist es homozygot und drückt die Mutation visuell aus. Bekommt das Tier jedoch nur ein Allel eines rezessiven Gens vererbt, ist es heterozygot für diese Mutation. Z.B. Bei der Verpaarung von “Wildtype” mit Albino, wird dem Nachwuchs ein normales Allel und ein Albino Allel übergeben. Der Nachwuchs sieht also normal aus, trägt jedoch das Albino Gen in sich. Das nennt man heterozygot(het.) für Albino. Wenn nun zwei normale Tiere die het. Albino sind gepaart werden, sind mehrere Allel Kombinationen, die an den Nachwuchs weitergegeben werden, möglich. 

1. Normal + normal = normal
2. Normal + Albino = Normal het. Albino
3. Albino + Normal = Normal het. Albino
4. Albino + Albino = Albino

Da hier der normal aussehende Nachwuchs erstmal nicht auf das Albino Gen überprüft werden kann, wird meist eine Wahrscheinlichkeit angegeben. Hier z.B. wäre das Normal zu 66% het. Albino.

Linebred – Linienzucht

Linienzucht bedeutet, dass ein bestimmtes Muster oder eine Farbgebung selektiv weitergezüchtet wird um diese zu intensivieren. Das bedeutet, diese genetische Veränderung verhält sich nicht wie Dominante, Rezessive oder Co-Dominante Gene. Es ist komplett zufällig, ob der Nachwuchs diese bestimmte Eigenschaft des Elternteils übernimmt. Am besten werden immer Tiere mit der stärksten Ausprägung des Musters oder der Farbe verpaart um ein besseres Ergebnis bei den Nachzuchten zu erzielen. Zum Beispiel wurde bei Extreme Reds immer die rötlichsten Tiere verpaart bis ein eigener Morph daraus wurde, den wir heute mit einer schönen, intensiven roten Farbgebung kennen.